Den ersten Termin beim Immunologen zum Blutabnehmen hatte ich alleine wahrgenommen. Bei der Befundbesprechung war zum Glück (und trotz Corona) mein Mann dabei. Irgendwie war es zu zweit doch einfacher, die vielen neuen und meist unbekannten Informationen zu verarbeiten.
Und es waren tatsächlich wieder völlig neue Informationen. Mir wurden – unabhängig vom Kinderwunsch – zwei Impfungen nahegelegt. Abgesehen davon, war meine Immunsystem für den Kinderwunsch nicht ideal. Der Arzt empfahl mir daher eine Behandlung, von der ich noch nie gehört hatte: IVIG-Infusionen. „Leider ist das sehr teuer. Sie müssen mit ca. 1.000 bis 1.500 Euro pro Infusion rechnen. Und wir empfehlen eigentlich fünf bis sieben davon. Eine davor und die restlichen während der Schwangerschaft.“ Bei IVIG handelt es sich nämlich um Blutplasma, darum ist das so teuer. Ich war völlig benommen: „Heißt das, ich kann ohne diese Infusionen nicht schwanger werden?“ – „Das können wir so nicht sagen, aber wir haben sehr gute Erfolge mit diesen Infusionen gesehen.“ War das nun eine Erklärung für unseren unerfüllten Kinderwunsch – oder nicht? Ich verstand nun überhaupt nichts mehr. Wir wollten doch eigentlich nur wissen, ob wir Cortison während der Behandlung einsetzen sollten? Cortison koste keine 10.000 Euro! „Können wir diese Behandlung nicht durch Cortison ersetzen?“ – „Nein, das ist nicht das gleiche. Ob Sie auch noch Cortison brauchen, dafür müssen wir Ihnen nochmals Blutabnehmen.“ Ich ließ mir erneut Blut abzapfen. Mein Mann stellte noch ein paar Verständnisfragen, aber mir kamen schon während des Gesprächs die Tränen.
Ich würde mich von diesem Scheiß-Kinderwunsch einfach verabschieden. 10.000 Euro dafür ausgeben? Für Blutplasma? Das normalerweise Menschen bekommen, die „wirklich krank sind“? Noch dazu wusste natürlich auch bei dieser sündhaft teuren Luxus-Behandlung niemand, ob es überhaupt funktionieren würde. Was man alles Sinnvolles mit diesem Geld machen könnte! Und war es nicht vielleicht auch gefährlich für mich? Ich war in Tränen aufgelöst, als wir die Arztpraxis wieder verließen. Wieviel Aufwand sollten wir noch betreiben? Was hatte es tatsächlich mit diesen Infusionen auf sich? War es mir das alles wert? Ich hatte genug von den ganzen Untersuchungen und Behandlungen.
Kannst Du vielleicht nochmal zu jemandem anderen gehen? Solche Wagen Aussagen zu so einem teuren Verfahren sind ja alles andere als hilfreich. Warum genau sollst Du die Teansfusionen bekommen? Kann man das recherchieren? Hat er was von Granocyte gesagt?
Fühl Dich gedrückt!
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Danke ❤ Leider ist das so ziemlich der einzige Experte auf dem Gebiet in Wien…. aber mir haben bisher von vier Ärzt*innen drei abgeraten bei meinem Befund und eine zugeraten… also es scheint nicht so eindeutig, aber eher in Richtung: naja, nicht so notwendig. Ich muss ja sagen die Instagram-Blase und die Facebook-Gruppe waren sehr erhellend! Ich bin ganz von den Socken, wieviel Infos ich so sammeln konnte und auch im Vergleich der Diagnosen! Danke an alle Leser*innen ❤
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