Es war soweit. Wie sollte es weitergehen? Der Befund des Immunologen war rätselhaft wie eh und je, aber wir wollten trotzdem weitermachen. Cortison war scheinbar nicht notwendig – laut Befund des Immunologen. Für die IVIG hatten wir unterschiedliche Meinungen eingeholt, die Studienergebnisse waren nicht eindeutig. Die Mehrheit der Ärzt*innen war bei meinem Befund eher gegen eine IVIG Infusion. Intralipid (eine kostengünstige Infusion für das Immunsystem aus Soja- und Erdnussöl) kam irgendwie für mich nicht in Frage: Ich hatte eine leichte Kreuzallergie zu Erdnüssen und eine leichte Unverträglichkeit zu Sojaöl. Noch dazu stand im Beipacktext meiner Schilddrüsenmedikamente, dass Sojaprodukte die Wirkung beeinträchtigen könnten. Genau genommen waren es ja „erst“ zwei gescheiterte Versuche, einer davon mit einem zu hohen Prolaktin-Spiegel.
Wir würden einfach weitermachen – ohne IVIG. Dafür diesmal mit Hormonen in der ersten Zyklushälfte. Ich hatte zwar Respekt vor diesen hohen Dosen Östrogen. Aber schließlich hatte die Ärztin recht behalten: Ohne die Hormone hatte es beim letzten Mal im natürlichen Zyklus nicht geklappt. Der Entschluss stand. Und so begannen die Vorbereitungen für den nächsten Transfer: Emails, Arzttermine, Blutabnahme für die Schilddrüsenhormone und Prolaktin. Die Vorbereitung für den ersten Transfer, den wir vollständig privat zahlen wollten. In Österreich werden vier Vollversuche mit Hormonen vom IVF-Fonds bezahlt. Wir waren nun schon bei zwei von vier, weil wir auch den zweiten Transfer über den Fonds abgewickelt hatten. Ich hatte zwar große Probleme mir vorzustellen, jemals wieder einen Vollversuch durchzuführen. Aber irgendwie erschien es mir trotzdem sicherer, zwei Versuche „aufzuheben“. Wer weiß, was die Zukunft bringt.
Hoffentlich schon ein Kind, beim dritten Versuch, der bevorstand.
Daumen sind gedrückt. ✊🏻
LikeLike