Über mich

Seit über drei Jahren begleitet meinen Partner und mich der Wunsch, ein Kind zu bekommen. Nach vier erfolglosen Inseminationen, einer erfolglosen ICSI und zahlreichen damit verbundenen, oft frustrierenden Besuchen bei Ärztinnen und Ärzten ist in mir der Wunsch immer stärker geworden, diese Erfahrungen zu teilen und weiterzugeben. Denn so viele Paare sind betroffen, aber so wenig wird darüber gesprochen.

Ich versuche, das Thema aus der Tabuzone zu holen: Am 24. September 2020 ist mein erster Artikel auf derstandard.at erschienen. Mittlerweile habe ich auch einen eigenen Kinderwunsch-Blog beim Online-Standard, wo ich in unregelmäßigen Abständen über das Thema schreibe. Außerdem war ich zu Gast beim Podcast Beziehungsweise. Ein Interview findest du auch auf Wegweiser Kinderwunsch.

Ich habe in den letzten Jahren damit gekämpft, nie genug Informationen zu bekommen. Websites, Foren und Blogs haben mir geholfen, meine Symptome einzuordnen und Begriffe zu verstehen, die ich zuvor nie gehört hatte. Oft haben mir auch Informationen gefehlt, um Entscheidungen, die meinen eigenen Körper betreffen, auch tatsächlich treffen zu können.

Und ich habe damit gekämpft, dass ich mich manchmal wie ein lebender Brutkasten gefühlt habe. Eine TCM-Gynäkologin stellte klar fest: „Bald 36? Ein Eileiter dünner? Schilddrüse? Warum wollen Sie Zeit mit Inseminationen verlieren? Sie sind zu alt! IVF!“ Was wochenlanges Hormonespritzen während der IVF mit meinem Körper macht, wie hoch bei all diesen Medikamenten die Abort-Raten sind und was das psychisch alles bedeutet – egal.

Diesen Druck der Reproduktionsmedizin (und auch der Gesellschaft) möchte ich mit meinem Blog entgegenhalten – mit Informationen und Austausch, um auch tatsächlich als Patientin bessere Entscheidungen treffen zu können. Durch das Teilen der Informationen und Erfahrungen, können Betroffene vielleicht auch einander helfen. Und nicht zuletzt schreib ich diesen Blog für mich und andere Frauen. Um nicht die Hoffnung zu verlieren, dass alles gut ausgeht: mit oder ohne Kind.

Alles war immer superpositiv und toll. Nebenwirkungen? Gibt es nicht! Eizellentnahme? Merken Sie gar nicht! Hochdosierte Hormone? Überhaupt nicht schlimm, wird seit Jahrzehnten so gemacht! Zweifel an den Voraussetzungen? Bei Ihnen ist alles top, Sie sind kerngesund! Lassen Sie uns einfach noch zwanzig IVFs machen! Nur: wenn alles so toll war, warum klappte es dann nicht?

(84 Monate. Sieben Jahre gefangen im Kinderwunsch. Julie von Bismark, S. 269)

Hier geht es zu meinen Blogbeiträgen.