Die nächsten Tage waren verplant mit Essen im Freien, Sport, ein bisschen (Fruchtbarkeits-)Yoga, Veranstaltungen und übers Wochenende hatten wir sogar Besuch. Alles war normal – bis zum Sonntagabend. Ich stand in der Küche, hatte einen Topf vor mir und war am Einkochen… als mir beim Umrühren plötzlich ein Gefühl, ein Gedanke einschoss: Da ist nichts mehr! Ich spürte nichts mehr. Da war nichts. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich durchgängig ein leichtes Ziehen nach dem Transfer gespürt. Es war weg. Mir schossen die Tränen in die Augen und es war vorbei mit mir. Ich wusste, es war völlig irrational, vier Tage nach dem Transfer so ein Gefühl zu haben und dem nachzugeben. Aber es war da. Genauso präsent, wie ich es beim ersten Transfer gespürt hatte, nur diesmal viel früher. Das konnte noch kein PMS sein. Bildete ich mir das ein? Verlor ich nun völlig meine Nerven?
Ich weiß nicht mehr, wie ich mich durch die nächste Woche geschleppt habe. Am Ende der Woche fühlte ich mich furchtbar. Ich war ein einziges Nervenbündel. Ich bin mir zwar sicher, ich sah nur halb so schlimm aus, wie ich mich fühlte. Aber es war einfach schrecklich. Im Gegensatz zum ersten Mal, wo ich nach der Punktion und dem ersten Transfer im März so froh war, keine Eizellen mehr in mir zu haben, war ich diesmal nur auf das Schwangerwerden konzentriert. Da war keine Erleichterung oder Ablenkung, nur ein ständiges Monitoring meines Körpers. Beim ersten Mal hatte mein Körper schon in der ersten Zyklushälfte so viel mitmachen müssen, dass sichtlich gar keine Kraft für dieses Monitoring in der zweiten Zyklushälfte da war. Und Corona half diesmal natürlich auch nicht. Ständig galt es auch hier, Entscheidungen zu treffen: Wo gehe ich hin? Welchem Risiko setze ich mich aus? (Auch unabhängig von einer etwaigen Schwangerschaft.) Am liebsten hätte ich mich ins Bett gelegt und nicht mehr bewegt.
Aber wir waren freitags zum Essen eingeladen und ich wollte nicht einfach absagen. Nach einiger Zeit hatte ich mich gefangen. Es war wirklich ein schöner Abend, mit tollem Essen und Ablenkung vom Thema Kinderwunsch. Trotzdem konnte ich nicht mehr warten, ich wollte Gewissheit und hielt es nicht mehr aus. Am nächsten Tag kauften wir einen Schwangerschaftstest. Und mussten den Tatsachen ins Auge sehen: es war wieder nur ein einziger, einsamer Strich zu sehen. Klar und fett starrte mich stets die Kontrolllinie an. Das war bisher die einzige Linie, die ich je zu sehen bekommen hatte.
😦 War denn schon NMT oder gibt es noch Hoffnung? Fühl Dich gedrückt ❤
LikeLike
NMT? Man sollte meinen ich kenn mittlerweile schon ausreichend Abkürzungen in diesem Bereich,… 😉 aber ich werde immer wieder eines besseren belehrt. ist das der Bluttest? Also ich darf vorweg nehmen: der war leider auch negativ. Aber das kommt dann beim nächsten Mal
LikeLike
Hahaha! Wie bist Du denn drauf? Liest Du nicht jeden Tag mind. 4h in Kinderwunschforen? Mist, jetzt hab ich mich geoutet als eine der Wahnsinnigen! 😳 *peinlich*
Also NMT = Nicht Menstruations Tag, quasi der Tag an dem man hofft dass die Periode ausbleibt 😉
LikeLike
AAAAAH ok 😀 Ich bin jede Woche mind. 4h in Kinderwunschforen 😉 aber ich hab sowieso das Gefühl, in diesem Fachbereich lernt frau nie aus! Immer wenn ich denke, jetzt hab ich von allen Hindernissen, die es am Weg zum Wunschkind gibt, zumindest schon mal gehört oder gelesen, kommt was neues daher. Und da will ich von Abkürzungen gar nicht erst anfangen!
LikeGefällt 1 Person
Liebe Frau Mayermann, es tut mir so leid, dass es nicht geklappt hat
Alles Liebe und Gute! Wenn es ein Trost ist: Die letzten Zeilen sind wie aus der Seele geschrieben, mir geht es ganz genau so! Alles, alles erdenklich Gute auch von mir!!!! GLG Biene Maya
LikeGefällt 1 Person