Die Punktion – Tag 13

Endlich!!! Nach den anstrengenden letzten Tagen war es endlich soweit: Am Vormittag des 13. Tages der Spritzen stand die Punktion am Plan. Mehr als die Angst überwog der Gedanke: endlich!! (Wiederhole ich mich?)

Ich konnte es kaum erwarten, die vielen Eizellen loszuwerden. Jeder Schritt schmerzhaft, ständig am Klo – es reichte mir einfach. Ich hatte vor allem Angst, dass vielleicht doch noch irgendwas im Vorfeld schiefgehen konnte und die ganze Tortur umsonst wäre. Zur Not war ich auch darauf eingestellt, dass irgendein Organ perforiert werden würde (nur eine der Gefahren, die am Vertrag vermerkt sind). Mein Mann hatte auch nachgefragt, ob das schon jemals in der Klinik vorgekommen war. Angeblich nicht. Aber im Nachhinein bin ich erleichtert, dass nichts passiert ist und ich die Punktion bei dem Vorfall in Baden schon hinter mir hatte.

Vollrausch

Wir hatten uns für Dämmerschlaf während der Punktion entschieden. Ich wollte keine Vollnarkose, aber auch nicht die Schmerzen des Eingriffs ohne Narkose. „Richtige“ Narkose hatte ich noch nie erlebt, meine letzte Zahnbehandlung mit Betäubung war auch schon Jahrzehnte her. Selbst meine gebrochene Hand habe ich mir mit 12 nur mit örtlicher Betäubung einrenken lassen. Auch während meiner Jugend würde ich nicht unbedingt von einer Drogenkarriere sprechen. Ich habe einmal im Leben Parkemed genommen und war völlig zu.

Umso mehr: die Punktion war der Rausch meines Lebens. Nach dem Eingriff habe ich meinen Mann durchgängig zugeredet und x-Mal wiederholt: „Ich bin so zu, es ist echt lustig.“ (Weder er noch ich wissen, was ich sonst noch geredet habe – es war wohl weder besonders interessant noch besonders wichtig.) Mit der Schmerztablette (nur Ibuprofen!) lag ich bis in den späten Nachmittag quasi völlig schmerzfrei und guter Laune auf unserer Couch. Ich gebe zu, zu meiner guten Laune trug sicher auch bei, dass ca. 12 Eizellen entnommen wurden.

Am späten Nachmittag merkte ich dann, dass ich eben doch einen medizinischen Eingriff hinter mir hatte. Das Ziehen im Unterleib wurde stärker und meine Lymphknoten spürte ich auch. Kein Wunder, irgendwie musste mein Körper ja jetzt entgiften. Ich habe auch noch Wochen später meinen Unterleib anders als sonst gespürt. Die Stimulation und die Punktion gemeinsam sind einfach wirklich anstrengend und eine Belastung – psychisch und physisch.  Aber: alles in allem, war die Punktion für mich nicht so anstrengend wie die Zeit davor.

2 Gedanken zu “Die Punktion – Tag 13

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