Mit dem Postkoital-Test kann die Spermiendurchlässigkeit des Zervixschleims geprüft werden. Der Test sollte kurz vor dem Eisprung durchgeführt werden, da zu diesem Zeitpunkt normalerweise die optimalsten Bedingungen zum Überleben der Spermien bestehen. Etwa 6-12 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr wird in der Praxis oder im Spital aus dem Gebärmutterhalskanal Sekret entnommen, das ein Gemisch aus Zervikalschleim und Sperma sein sollte.
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Wir hatten im Rahmen der zweiten Insemination beschlossen, den Kremer- bzw. Postkoitaltest zu machen. Bisher standen ja alle Testergebnisse einer natürlichen Schwangerschaft nicht im Wege. Ich hörte immer: „Schönes Ultraschall. Sehr gut aufgebaute Schleimhaut. Die Eizellen sind in der richtigen Größe.“ Insofern: Ich wollte eine Pause – und auf natürlichem Wege schwanger werden. Keine Inseminationen mehr.
Ich war nämlich schon bei der zweiten Insemination nervlich am Ende. Am liebsten nie wieder in die Klinik. Und wenn der Kremer- bzw. Postkoitaltest wie erwartet negativ ausfallen würde… Fruchtbarkeitsklinik ade. Die würden mich so schnell nicht mehr sehen.
Leider kam es anders. Mitten in einer beruflichen Konferenz mit Dutzenden Teilnehmenden – der verspätete Anruf der Klinik. Am Klo telefonierend, erfuhr ich, dass ich bzw. wir 3 Kreuz positiv waren, quasi in der höchsten Stufe. Die Ärztin am Telefon gratulierte mir, ich sei ja jetzt am richtigen Weg mit den Inseminationen. Fragen stellen – schwierig, am Klo mit draußen lauter Kolleginnen und Kollegen.
Kurzum hieß das: mein Cervixschleim greift die Spermien an. Natürlich schwanger werden – quasi unmöglich, außer mit Insemination. Soweit die Informationen von Seiten der Klinik.
Doch das Internet (und auch einer meiner späteren Gynäkologen) sind sich da uneins. Es gibt zahlreiche Studien von schwangeren Frauen, die hier auch positive Ergebnisse hatten. So gesehen zum Beispiel in „Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe“ (Baltzer, Friese, Graf, Wolff). Eine simple Recherche auf Google mit „Kremertest umstritten“ bringt viele Ergebnisse.
Angeblich hilft ja eine Natronspülung (sagen zumindest verschiedene Foren). Ich habe mich da aber bis heute noch nicht drüber getraut – Rückmeldungen gerne jederzeit!