Wie geht’s dir in der Schwangerschaft? Teil 2

Ich bin ab dem 4., 5. Monat nicht himmelhochjauchzend durch die Gegend gelaufen, aber meine Kräfte waren halbwegs da und meine Übelkeit weg. Und: ich war schwanger!!! Und konnte es allen erzählen! Es fühlte sich nach wie vor völlig unwirklich an. Die Statistik war jeden einzelnen Tag auf meiner Seite, und wahrscheinlich würden wir wirklich ein gesundes Kind bekommen. Ich hörte auf, mich darauf zu konzentrieren, dass ich zumindest mal schwanger geworden war – ich hatte tatsächlich ein gesundes Baby im Bauch.

Trotz all des Überschwangs, schwebte immer wieder eine ganz andere unsichtbare Wolke über mir. Dieselbe Wolke, mit der grad alle zu kämpfen hatten: Corona. Wir hatten uns natürlich nicht nur auf den Kinderwunsch konzentriert, aber wahrscheinlich war er nicht nur für uns auch ein bisschen ein Strohhalm, in diesen seltsamen Zeiten, die wir alle durchmachen.

Ich hatte allerdings vorher ausgeblendet, was mir vorher oft gar nicht so bewusst geworden war: In was für eine Welt setzten wir gerade unser Kind? Die Nachrichten im Herbst und Winter waren geprägt von Corona, Klimagipfel, Katastrophen. Sicher, dieses Baby im Bauch gab uns große Hoffnung. Und wir wollten und wünschten uns dieses Kind so sehr – trotz aller Strapazen und der tristen Gesamtsituation. Aber am Beginn unseres Kinderwunsches war diese Welt noch eine ganz andere gewesen. Zusätzlich kam der Stress: Wo soll ich hingehen? Welches Risiko gehe ich schwanger wirklich ein? Wen treffe ich – trotz Corona – und wen nicht? Natürlich war ein bisschen Verzicht halb so wild, gerade in Anbetracht des 4. Kryo-Wunders. Aber gerade wegen dieses Wunders war der Stress noch viel größer.

Immer dann, wenn ich die Bewegungen des Babies spürte, begann ich mich ein bisschen zu entspannen. Allen die mich fragten, wie es mir geht, sagte ich: „Super, viel besser als erwartet! Ich hab‘ mir die Schwangerschaft schlimmer vorgestellt!“ Und viele sagten mir in der Zeit, wie strahlend ich aussähe. Sie hatten ja auch keine Ahnung, wieviel Stress, Zeit, Energie und Geld in diese Schwangerschaft bereits geflossen waren. Dagegen war jede Übelkeit, eine schmerzende Krampfader oder die immer kleiner werdende Blase lächerlich.

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