Östrogen, Allergien und meine Nieren

Am 3. Tag meines Zyklus begann ich mit der Einnahme von Östrogen. Diesmal wollte ich mich an die Vorgaben der Ärzt*innen halten – beim letzten Mal hatte ich meine Dosis leicht reduziert (auch weil sogar mein Gynäkologe meinte, die Dosis sei sehr hoch für eine grundsätzlich gesunde Frau mit normalem Zyklus). Aber: es hatte mit der niedrigeren Dosis beim letzten Mal nicht geklappt. Daher war mein Plan, mich nun strikt an die Vorgaben der Ärzt*innen zu halten.

Am Anfang merkte ich nicht viel vom Östrogen. Glaubte ich. Denn ab dem Tag der Einnahme des Östrogens hatte ich die schlimmste Allergie meines Lebens. Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil meine Nase ohne Unterbrechung lief. Ich bekam keine Luft und fühlte mich schrecklich. Warum waren heuer die Pollen nur so schlimm? Noch nie hatte ich bisher in der Nacht Probleme gehabt. Erst nach einer Woche kam mir der Zusammenhang von Östrogen und Pollen in den Sinn. Ich googelte und wurde fündig. Östrogen kann Allergien verstärken! Deshalb also. Die Transfers zuvor waren immer ohne Östrogen oder eben nicht im Sommer. Also Achtung an alle Allergikerinnen unter euch, macht euch auf starke Symptome gefasst!

Doch die Allergie war nicht mein einziges Problem. Etwa eine Woche nach der Einnahme, kurz vor dem Ultraschalltermin, bekam ich die schlimmsten Nierenschmerzen. Ich weiß, es war wichtig, viel zu trinken. Östrogen wird über die Leber und die Nieren ausgeschieden. Doch die Schmerzen waren wirklich furchtbar und in der ganzen Unterleibsgegend. Nicht dass ich vorgehabt hätte, mich noch vor dem Transfer zu betrinken, aber mit diesen Nierenbeschwerden war ohnehin an keinen einzigen Schluck Alkohol zu denken. Oder Kaffee. Verzweifelt rief ich in der Klinik an: „War das normal?“ Anscheinend schon, ich sollte einfach noch mehr trinken. Eigenständig reduzierte ich das Östrogen (wieder einmal). Beim Ultraschalltermin war eindeutig: meine Gebärmutterschleimhaut war mehr als ausreichend aufgebaut. Die Ärztin reduzierte nun auch die Östrogen-Dosis und legte den Termin für den Transfer fest. Und: ich wollte endlich auch Cortison nehmen, zusätzlich zu meiner Fischöl-Infusion. Auch wenn niemand wusste, ob es wirklich half und warum, setzte ich große Hoffnungen auf das Cortison. Schließlich war vermutlich mein Immunsystem das Problem bei der Einnistung. Corona-Impfung und Sommer sei Dank: ich bekam diesmal das Cortison verschrieben. Das Risiko einer Corona-Infektion war nun niedriger, und die Ärztin war einverstanden, mein Immunsystem herunterzufahren. Glücklicher Nebeneffekt: meine Allergie war danach wie weggeblasen und ich konnte endlich wieder durchatmen.

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