Der Befund des Immunologen II

Ich bin ja leider mit meinen Blogbeiträgen immer noch zeitlich hinten nach. Aber umso mehr: ein RIESENDANKESCHÖN an alle, die mir nach dem letzten Beitrag geschrieben haben. Ganz ehrlich: ich hätte schon viel früher auf Instagram fragen sollen 🙂 Ihr habt mir echt geholfen, meinen Befund besser einordnen zu können! Leider habe ich nach dem Arztbesuch nicht gleich euch geschrieben, sondern das Internet konsultiert… so ging es weiter:

Ich hatte natürlich trotz des ernüchternden Befundes nicht genug von den ganzen Untersuchungen und Behandlungen. Wie sollte ich auch aufhören können? Es gab ja einen Grund, warum wir das alles machen. Wir wollten ein Baby. Und um diesen Wunsch zu erfüllen, saß ich mal wieder vor Dr. Google. Suche: IVIG und Kinderwunsch.

Gleich das erste Ergebnis war eine Studie auf der Website eines anderen Kinderwunschinstitutes. Beim Überfliegen: über 35 keine höheren Schwangerschaftsraten. Warum wurde das dann mir empfohlen?

Ein Anruf beim Immunologen half auch nicht weiter. Er versicherte mir, dass er noch nie gehört hätte, dass die Behandlung über 35 weniger helfe. Warum fragte er mich nicht, auf welche Studie ich mich berufe? Nach dem Telefonat mit dem Immunologen, war ich wieder mal – am Heulen. Ok, es war auch der erste Tag meiner Periode und ich hatte schon den ganzen Tag Kopfschmerzen.

Trotzdem versuchte ich mich zu konzentrieren, und die Studie zu entschlüsseln. Da stand genau genommen:

„Bei älteren Patienten wäre die Gabe von IVIg bei Implantationsversagen vermutlich von Vorteil, wenn euploide Eizellen gewonnen oder zumindest morphologisch ideale Embryonen transferiert werden können.“

Was waren euploide Eizellen? Wikipedia hilft: „Aneuploidien gelten gemeinhin als ursächlich für einen Großteil der Fertilitätsstörungen. Ziel des Aneuploidie-Screenings ist es, Embryonen mit einem normalen Chromosomensatz (euploide Embryonen) für den Transfer auszuwählen.“ Es ging also scheinbar darum, dass nur bei genetisch schönen Embryonen die Chancen für eine Schwangerschaft mit IVIG gutstanden. Und das war bei Patientinnen über 35 wohl ein bisschen ein Unsicherheitsfaktor, da es mit über 35 wohl mehr „aneuploide“ Eizellen gab. Oder wahrscheinlich auch aneuploide Embryonen. Aber was wusste ich schon, ich war ja keine Ärztin!

Warum erklärte mir das niemand? Warum muss ich – zum wiederholten Male – wissenschaftliche Studien lesen, um überhaupt weiterzukommen, in diesem Fertilitäts-Wahnsinn? Warum nimmt mich, für all das Geld, das ich hier liegen lasse, niemand an der Hand und leitet mich da durch?

3 Gedanken zu “Der Befund des Immunologen II

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